Wir begrüßen das Team leb-chiropractic.de um Chiropraktorin Frau Monika Berger auf unserem Behindertentag.
Chiropraktoren führen ihre Therapie mit ihren Händen durch. Doch so einfach, wie es sich anhört, ist es nicht. Denn vor der Therapie steht immer die Suche nach der Ursache.
Dabei kann es von Vorteil sein, wenn der Fachmann nicht in die Organisation eines Krankenhauses eingebunden ist. Denn der Chiropraktor konzentriert sich im besonderen Maße auf die Erzählungen vom Patienten. Diese Schilderungen von Beschwerden und von den näheren Umständen enthalten viele Informationen, die erkannt und richtig eingeordnet sein wollen.
Um eine Diagnose erstellen zu können, muss der Chiropraktor die Vielfalt der möglichen Auswirkungen von körperlichen Überlastungen oder Fehlhaltungen kennen. Dementsprechend lang ist das Studium für den Chiropraktor, das von der Dauer her gesehen mit den klassischen Studiengängen vergleichbar ist. Glücklicherweise hängt die Dauer nicht nur mit der Vielfalt an Möglichkeiten zusammen, zu erkranken. Auf die Diagnose folgt nämlich die Behandlung durch spezielle, mit den Händen durchzu-führende Methoden, die schließlich zu einer Verbesserung des Zustandes führen. Der Chiropraktor erfährt bei seiner Arbeit den unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Berühren des Patienten mit den Händen und dem Erfolg des Behandlungsansatzes ständig auf das Neue. Diese Fähigkeiten erwirbt man nicht durch Lesen, sondern es sind die mit den Händen erarbeiteten Erfolge, die dem Chiropraktor die Gewißheit verschafft, dass die Heilmethode wichtig und vernünftig ist.
Das Faszinierende ist, dass diese Herangehensweise mindestens seit Paracelsus bis heute funktioniert. Aus der Sicht eines medizinschen Laien besteht der wichtigste Unterschied zur Behandlung durch einen Allgemeinmediziner darin, dass der Patient nicht eine Infektion oder an einer Veränderung des Blutbildes oder des Gewebes durchmacht, sondern dass die Beschwerden von falscher Belastung oder von Überlastung herrühren. Eine Schwierigkeit bei der Behandlung durch einen Arzt oder durch einen Chiropraktor ist jedoch die, dass gesunde Ernährung mit Ballaststoffen, eine ausgewogene Lebensweise mit Bewegung und eine ausgewogene Arbeitsbelastung Voraussetzung für Gesundheit sind. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben oder wird die vom Chiropraktor beigebrachte Behandlung nicht diszipliniert und regelmäßig durchgeführt, werden die Probleme fortbestehen, egal ob verschiedene Fachleute die passendste Methode wählen.
Der Wert des Chiropraktors für die Gesellschaft bemißt sich vor allem daran, dass 2.4 Millionen Erwerbstätige im Jahr 2007 angaben, unter arbeitsbedingten Gesundheits-beschwerden zu leiden. 2.6% aller Arbeitnehmer, also 984 000 Menschen, klagten vor allem über Beschwerden am Rücken. Danach folgen Beschwerden an Nacken, Schultern, Armen und Händen” (1,6%) und “Probleme mit Hüfte, Beinen oder Füßen” (0,6%). Erst dann folgen “psychische Erkrankungen wie z. B. Stress, Beklemmungen” (0,6%) als schwerwiegendste Belastung. [1] Das kann man nicht einfach mit einer Tablette, mit einer Salbe oder mit einem Heizkissen beheben, ganz besonders, wenn die Ursache an der Wirbelsäule festzumachen ist.
Interessant ist es außerdem, wenn man die oben angegebenen Zahlen mit den anderen Zahlen vergleicht. Im Rahmen der Arbeitskräfteerhebung 2007 hat jeder achte Erberbstätige (12.5%) psychische Belastungen als dominierenden Faktor am Arbeitsplatz angegeben.[1] Dieser Widerspruch ist jedoch nur ein scheinbarer. Denn der Zusammenhang zwischen psychischer Belastung und körperlicher Belastung ist heute in der Norm DIN EN ISO 10075-1:2000 beschrieben. Im verlinkten Artikel schreibt Prof. Dr. Alfred Oppolzer auf S.18, dass Rückenbeschwerden seiner Meinung nach zu einem Drittel auf psychische Faktoren zurückzuführen seien. Die, zu körperlichen Beschwerden führende Situation lässt sich durch ein Gespräch verbessern, die Beeinträchtigungen jedoch bleiben vom Gespräch unberührt. Deshalb ist es von großem Wert zu wissen, wo man bei körperlichen Beschwerden noch hingehen kann, wenn man nicht an einer Infektion leidet und auch keine Veränderungen im Gewebe, im Blutbild oder im Herz-Kreislaufsystem vorliegen hat.
Wenn man noch dazunimmt, dass in deutschen Privathaushalten nicht nur die meisten schweren Unfälle passieren, sondern es auch keine ‚Controller‘ für eine „ausgewogene Arbeitsbelastung zur Vermeidung von gesundheitlichem Stress“ vorhanden sind, gehören diese Informationen über die Chiropraxis zum wertvollen Wissen und spart Umwege und Zeit. Das alles ist wahrscheinlich mit ein Grund dafür, dass inzwischen eine Krankenversicherung hier bei uns in Deutschland die Kosten für eine Behandlung beim Chiropraktor erstattet. Und vielleicht sieht der eine oder andere Leser die Arbeit des Chiropraktors nun mit anderen Augen. Wir bedanken uns deshalb ausdrücklich bei Frau Monika Berger und ihrem Team von leb-chiropractic.de für ihre Anwesenheit auf den Behindertentagen.
Sie können gerne bis Sonntagabend, den 4. August um 18°° Uhr, an ihrem Stand sich persönlich mit Frau Monika Berger auf dem Schloßplatz unterhalten und sich dabei genauer informieren.
[1] Andreas Grau vom Statistischen Bundesamt am 01. September 2009
Text & Foto [a.hess@ivfmb.de]