“ …Wenn wir in der Soziologie der Behinderten von Integration sprechen, dann ist damit gemeint, dass behinderten Menschen unabhängig von Art und Schweregrad ihrer Behinderung in allen Lebensbereichen grundsätzlich die gleichen Zutritts- und Teilhabechancen haben sollen wie nichtbehinderte Menschen. …“
„… so gesehen bedeutet Integration nie den Wechsel vom Status Behinderter zum Status Nichtbehinderter, auch keinen Wechsel von einer Kultur zur anderen und ebensowenig die Assimilation als Übernahme der Verhaltensweisen Nichtbehinderter …“
„… Aus behindertensoziologischer Sicht können wir Integration als ein perspektivenreiches Handlungs- und Erfahrungsfeld auffassen. Alle Beteiligten stehen dabei in einem verläßlichen Kontakt zueinander. Sie haben reichhaltig Gelegenheit miteinander zu kooperieren, sich selbst, den Interaktionspartner und das Kollektiv kennenzulernen und Ich-, Du- und Wir-Kompetenzen zu entfalten. …“
Günther Cloerkes, "Soziologie der Behinderten", zweite Auflage 2001, Seite 175 f.